Bohne für Bohne eine wirtschaftlich und sozial orientierte Genossenschaft
„Asociación Nacional de Productores de Frejol“ (ASOPROF) ist eine kleine, in Santa Cruz (Bolivien) ansässige Bauerngenossenschaft. Mittlerweile hat sie über 900 Mitglieder und exportiert ihre Produkte - fünf verschiedene Bohnensorten und Sesam - nach Japan, Kolumbien, Israel und Spanien. Ihr Ziel ist jedoch nicht alleine, die Produktion und den Verkauf von Bohnen zu ermöglichen. Auch die Lebensbedingungen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sollen verbessert werden. Menschen und Umwelt sollen im Einklang stehen. Nur so kann die Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft verhindert werden. Die Umwelt ist ihre und unsere Lebensgrundlage!
Hohe Bohnenqualität durch nachhaltige Landwirtschaft
Die Bauerngenossenschaft machte sich von Beginn an stark dafür, dass beim Anbau von Bohnen und Sesam Fruchtwechsel-Methoden genutzt werden. Die Felder sollen nicht brachliegen, aber die Böden sollen nicht überstrapaziert und ausgelaugt werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Notwendigkeit, durch das Roden und Niederbrennen von Wäldern, Land zu gewinnen, deutlich verringert wurde.
Deshalb haben sich bereits 1990 vier kleine Bauerngenossenschaften der Region zusammengetan. Mit Unterstützung durch ein Darlehen von Oikocredit wurden Bohnen angekauft. Doch warum gerade Bohnen? „Das ist schnell erklärt, denn sie eigenen sich als ausgezeichnete Ergänzung im Bereich der Fruchtwechselwirtschaft“, berichtet Juan Carlos, der schon seit der Gründung von ASOPROF mit dabei ist. Auch das Klima rund um Santa Cruz ist gut für den Bohnen- und Sesamanbau geeignet. So verwunderte es nicht, dass die Produktion schon im ersten Jahr sehr erfolgreich war.
Außerdem begleitet ASOPROF die Bäuerinnen und Bauern durch den gesamten Produktionszyklus. Die Genossenschaft unterstützt sie bei der Auswahl der Bohnen- und Sesamsorten, bei der Aussaat und Veredelung der Arten, bei der Ernte, der Sortierung sowie beim Vertrieb.
Keine Maschine kann wertvolle Handarbeit ersetzen
ASOPROF kauft als Genossenschaft die Bohnen und den Sesam der Mitglieder auf und verarbeitet diese weiter. Mittlerweile erleichtern dies verschiedene Sortier- und Reinigungsmaschinen. Neben den so entstandenen 18 Arbeitsplätzen gibt es nach wie vor über 80 Saisonarbeitsplätze für Frauen. Denn rund 50 Prozent der Bohnenernte wird immer noch händisch sortiert. Das hat einen guten Grund, denn je sauberer die Sortierung ist, umso mehr erhält die Genossenschaft beim Weiterverkauf.
Die Frauen werden täglich je nach der von ihnen sortierten Menge bezahlt. Das sind bis zu 4 Dollar, je nachdem, wie aufwändig die Sortierung ist. Für die Frauen bedeutet das in der Erntesaison einen guten Zuverdienst – also Bohnen, die sich wirklich mehrmals lohnen!