Eine schwimmende Suppenküche und gestärkte Fischer
30 Kilometer von der kambodschanischen Stadt Siem Reap entfernt, liegt das Fischerdorf Kompong Khleang. Mit 30.000 Einwohnern ist es das größte am Tonle Sap Lake, dessen Wasserspiegel jährlich während der Regenzeit um zehn Meter ansteigt und zur Trockenzeit wieder fällt. Daher leben und arbeiten die Menschen im Einklang mit dem Ökosystem während der Regenzeit auf Booten und in der Trockenzeit auf dem Land. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit der Fischerei. Schon 400 BewohnerInnen erhielten für ihr Kleinunternehmen einen Kredit des Oikocredit-Partners Chamroeun Microfinance Limited.
Zu ihnen gehört auch Ouk Kim San, die am Ufer des Tonle Sap lebt. Sie betreibt eine Suppenküche, mit der sie die Fischer und andere KundInnen täglich versorgt. In einem großen Metallkessel kocht sie frische Zutaten vom Markt. Die Suppe verkauft sie für umgerechnet 0,75 Euro an ihre Kunden. Um ihr Geschäft auszuweiten, hat Ouk Kim San mit einem Mikrokredit von umgerechnet 40 Euro begonnen. Ihr derzeitiges Darlehen beträgt rund 110 Euro, das sie in monatlichen Raten von 15 Euro zurückzahlt.
Neben der frisch gekochten Suppe verkauft sie auch Trockensuppen, die mit heißem Wasser aufgebrüht ebenfalls eine schmackhafte Mahlzeit ergeben und für jene KundInnen gedacht sind, die ihre Suppenküche nicht erreichen können, die zur Regenzeit mit Kochtopf und Feuer auf dem See schwimmt.
In fast 3000 Dörfern tätig
Chamroeun wurde 2008 gegründet. Vier Jahre später erhielt die Mikrofinanzinstitution ein Oikocredit-Darlehen von 385.000 Euro. 213 Mitarbeiter betreuen rund 41.500 KundInnen in fast 3000 Dörfern. Neben Mikrokrediten bietet Chamroeun auch Schulungen in finanzieller Grundbildung an. Schwerpunkte der Kurse sind Sparen, Budgetführung und die Vermeidung von Überschuldung.