Cecilia Maroño leitet seit sieben Jahren das Oikocredit-Länderbüro in Uruguay. Oikocredit ist seit 1983 in Uruguay vertreten und hat erfolgreich viele Partnerorganisationen mit Finanzierungen und Beratung unterstützt, zuletzt lag das Augenmerk auf dem traditionsreichen Wolle-Sektor. Wir sprachen mit Cecilia Maroño, um mehr über ihre Arbeit zu erfahren.
Eine bessere Zukunft weben
In Uruguay finanziert Oikocredit u.a. mehrere Akteure in der Wolle-Wertschöpfungskette: die Schafzüchter-Kooperative COPAGRAN, die Genossenschaft Central Lanera Uruguaya, die die Wolle von COPAGRAN verarbeitet und vermarket, und die Fairtrade Organisation Manos del Uruguay, die die Wolle aufkauft, färbt und zu Kleidungsstücken verarbeiten lässt.
Oikocredit finanziert drei Genossenschaften aus dem Wolle-Sektor. Was sind die Vorteile, wenn man Partnerorganisationen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette finanziert?
„Als Länderbeauftragte verfolge ich die Entwicklungen im Wolle-Sektor und kann daher die Geschäftslage der einzelnen Akteure leichter nachvollziehen. Wolle hat eine lange Tradition in Uruguay und ihre Produktion ist stark mit der Entwicklung unserer ländlichen Regionen verknüpft. Die Schafzucht wird in Uruguay in strukturschwachen Regionen betrieben und bringt nur ein geringes Einkommen.
Dadurch das Oikocredit diese Partnern finanziert, unterstützt es alle Beteiligten im Wolle-Sektor: von den Schafzüchtern der Genossenschaft COPAGRAN über die Mitarbeiter der Kooperative Central Lanera Uruguaya, die die Wolle verarbeitet, bis zu den Frauen der ländlichen Genossenschaft COTAM, die Bekleidung für Manos del Uruguay herstellen.“
Sie arbeiten schon seit einigen Jahren für Oikocredit. Was waren die schönsten Erlebnisse in ihrer Rolle als Länderbeauftragte?
„Das lässt sich nur schwer zusammenfassen. Ich bin jeden Tag in Kontakt mit unseren Partnern und wir haben gemeinsam viele besondere Momente erlebt. Es ist etwas Besonderes, jeden Tag Seite an Seite mit Partnern zu arbeiten, die uns vertrauen und unsere Arbeit hoch schätzen.
Letztendlich ist es sehr befriedigend zu wissen, dass man für eine Organisation mit festen moralischen Werten arbeitet und durch die eigene Arbeit Gutes tun kann. Es ist auch sehr schön, unsere Investoren zu treffen, die uns ihre Rücklagen anvertrauen und so viel Leidenschaft und Vertrauen für unsere Arbeit entgegenbringen.“
Die Finanzierung von Manos del Uruguay forderte eine beachtliche Menge an Zeit und Einsatz von Ihrer Seite. Wie würden Sie die Partnerschaft mit Manos del Uruguay beschreiben?
„Es ist eine große Freude, Manos unterstützen zu dürfen. Das herausragende Engagement aller Beteiligten ist geradezu ansteckend. Wir haben Manos finanziert, weil sie keinen Zugang zum Bankensystem hatten. Grund dafür waren finanzielle Problemen in den 1980er Jahren und die niedrigen Gewinne, da Manos stets versucht, so viel wie möglich an die Frauen weiterzureichen, die die Kleidungsstücke herstellen.
Ich bin ständig in Kontakt mit Manos und es ist immer wieder ein Erlebnis, einen ihrer Läden zu besuchen und zu sehen, welch wundervolle Kleidungsstücke sie produzieren.“