Kenia: Ideale Bedingungen für Solaranlagen

Kenia: Ideale Bedingungen für Solaranlagen

Carrying out a routine inspection of the ground-level solar installation at Central University27. März 2023

Anfang 2022 investierte Oikocredit 5 Millionen Euro in das Unternehmen ecoligo, das von Berlin aus weltweit in Schwellenländern im Bereich erneuerbare Energien tätig ist. Oikocredit sprach kürzlich mit Claudia Rothe, Leiterin des Fundraising bei ecoligo, über die Arbeit des Solarspezialisten, insbesondere in Kenia.

ecoligo wurde 2016 von Martin Baart und Markus Schwaninger gegründet, die beide in Ghana und Kenia gearbeitet hatten. Nachdem sie die Erfahrung gemacht hatten, dass fehlende Finanzierung das Haupthindernis für die Realisierung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien in Ländern mit niedrigem Einkommen ist, gründeten Martin und Markus ecoligo mit der Vision, die Energiewende im Globalen Süden zu beschleunigen.

Oikocredit finanziert die Arbeit von ecoligo sowohl in Ghana als auch in Kenia. Laut Claudia Rothe, Leiterin der Fundraising-Abteilung, ist die Unterstützung durch Impact Investor*innen wie unsere Genossenschaft entscheidend für die Projektumsetzung von ecoligo:

"Mit der Investition von Oikocredit können wir wichtige Projekte schneller umsetzen. Die Oikocredit-Finanzierung wird uns zum Beispiel dabei helfen, eine große Solaranlage für Fresha fertig zu stellen, ein kenianisches Markenunternehmen, das die Milch von mehr als 24.000 kleinbäuerlichen Betrieben verarbeitet. Durch die Installation großer Solaranlagen wie dieser können wir besonders hohe CO2-Einsparungen erzielen".

ecoligo arrangiert nicht nur die Finanzierung, unter anderem über Crowdfunding, sondern kümmert sich auch um den Bau, den Betrieb und die Wartung seiner gewerblichen und industriellen Solarsysteme und übernimmt die Verantwortung für jeden Schritt.

Ideale Bedingungen

"Die geografischen Bedingungen für die Nutzung von Solarenergie sind in Afrika ideal", sagt Claudia Rothe. "Und in Kenia ist die Solarbranche besonders gut entwickelt. Man findet dort sowohl geeignete Baupartner als auch viele potenzielle Geschäftskunden aus unterschiedlichen Branchen. Und weil die Stromkosten hoch sind, lohnt sich der Umstieg auf Solar für unsere Kund*innen vom ersten Tag an. Aus diesen Gründen ist Kenia für uns sehr interessant."

Derzeit hat ecoligo 194 Projekte in Betrieb. Neben Ghana in Westafrika sowie Kenia und Uganda in Ostafrika ist das Unternehmen auch in Chile, Costa Rica, Nigeria, Panama und auf den Philippinen aktiv.

Mit seiner "Solar-as-a-Service"-Lösung bietet ecoligo den Kundenunternehmen ein Komplettpaket aus Entwicklung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Wartung an. Die Kund*innen zahlen monatliche Gebühren und werden so im Laufe der Zeit zu Besitzer*innen ihrer Solaranlage. ecoligo verwendet ausschließlich langlebige und robuste Komponenten und hält sich an internationale Baustandards.

Claudia Rothe: "Unsere Mitarbeiter*innen entwickeln jede Anlage vor Ort anhand der Stromverbrauchsdaten des Kunden. Dabei prüfen wir auch die Kreditwürdigkeit des Kunden und schauen uns das Unternehmen genau an. Erst dann schließen wir einen Vertrag ab. Auch die beteiligten Baufirmen müssen über bestimmte Kenntnisse und Lizenzen verfügen sowie unsere Sicherheitsbestimmungen und Arbeitsschutzmaßnahmen einhalten.“

ecoligo finanziert die meisten seiner Projekte über Crowdinvesting und bietet damit auch privaten Investor*innen wirkungsorientierte Anlagemöglichkeiten. Über die ecoligo invest-Plattform können Menschen mit nur 100 Euro die Energiewende in Ländern wie Kenia unterstützen.

Kenias erste schwimmende Solaranlage

Claudia Rothe erzählt uns, dass die kenianische Blumenbranche eine wichtige Rolle in der Geschichte von ecoligo gespielt hat:

"Blumenfarmen waren die ersten Kunden von ecoligo, und mit Rift Valley Roses verbinden wir eine besondere Erfolgsgeschichte. Diese Blumenfarm hat 2018 ihre erste Solaranlage mit uns realisiert. Als Rift Valley Roses zwei Jahre später mehr Solarstrom benötigte, bauten wir die erste schwimmende Solaranlage Kenias und installierten sie auf dem Wasserreservoir der Farm. So wurde nicht nur die Fläche für eine Solaranlage nutzbar gemacht, sondern gleichzeitig die Verdunstung verringert, da die Wasseroberfläche nun bedeckt ist.“

Telefoninterview mit Claudia Rothe: Ute Stefanie Haak; Originalartikel von Ute Stefanie Haak und Beate Hermann-Then.

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