„Schmutzige Kakaoproduktion neu gedacht“: Zwischenfazit zum SDG-Schulprojekt
Ende September hat der Verein Oikocredit Austria ein digitales Schulprojekt an der business academy donaustadt in Wien gestartet.
In diesem Projekt arbeiten die SchülerInnen der 3. Klasse an einem neuen Konzept für ein faires und nachhaltiges System der Produktion und Konsumtion von Kakao und Schokolade und leisten so einen Beitrag zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele.
Seit dem Projektstart haben sich die SchülerInnen bereits vier Mal online getroffen, um gemeinsam mit Mitarbeitern von theMission an dem Konzept zu arbeiten. Zu Beginn wurden alle Fragen zum Projekt sowie den Hintergründen gemeinsam mit Oikocredit Austria-Vorstandsvorsitzenden Friedhelm Boschert geklärt. Danach wurden in jeweils fünf Gruppen mögliche Stakeholder identifiziert und durch Interviews sogenannte Personas entwickelt. Diese Personas, die die Bedürfnisse der Zielgruppe darstellen, ermöglichen es fundierte Entscheidungen bei der Entwicklung nutzerfreundlicher Produkte zu treffen. Somit konnten die SchülerInnen die Probleme der jeweiligen Stakeholder bezüglich des Kakaosystems herausarbeiten und mit verschiedenen Brainstorming-Methoden kreative, disruptive Lösungen suchen. Die Gruppenarbeiten entstehen dabei in wöchentlichen Sprints, wobei sich auch die Gruppen jeweils wieder neu zusammensetzen.
Verschiedene Konzepte und Rollen
Die Ideen der SchülerInnen decken mittlerweile die Gesamtheit des Kakaosystems sehr gut ab. Die bisher erstellten Konzepte umfassen Bildungsangebote für SchülerInnen sowie LehrerInnen, ansprechendere, farbenfrohe Verpackungen für Schokolade, Kooperationen mit großen Schokoladeproduzenten bzw. direkt mit den KakaobäuerInnen sowie die Gründung eines Dachverbands für die BäuerInnen, um die Anstrengungen einzelner Organisationen zu bündeln und effektiver zu machen.
Neben den Gruppenarbeiten nehmen die SchülerInnen verschiedene Rollen ein, die es ihnen ermöglichen ihre sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten auszubauen und sich auszuprobieren. Die Rollen reichen dabei von „Opening & Closing Manager“, der Inspirationen für die Gruppe zu Beginn jeden Tages zur Verfügung stellt, bis hin zum „Cross-Group Collaboration Manager“, der darauf achtet, dass es ausreichenden Austausch zwischen den Gruppen gibt. Diese SchülerInnen werden in Reflexionsrunden vom Team von theMission bei ihrer Aufgabe unterstützt.
Die Schülerin Divine Mabombo Ngweyi, die gerade die Rolle des Product Owners, der die Kommunikation mit Oikocredit als Mission-Host übernimmt, innehat, berichtet: „Wir waren in der Lage, Menschen zu befragen, Interessenvertreter zu finden und Konzepte zu entwerfen. Ich glaube, was wir tun, kann sich nicht nur auf die Schokoladenindustrie auswirken, sondern besonders auch auf die Art und Weise, wie die Menschen Schokolade betrachten. Es hat auch die Gemeinschaft innerhalb unserer Klasse gestärkt.“
Ausblick
Mitte Dezember wird bereits die letzte Online-Blockeinheit stattfinden, in der die Konzepte finalisiert und Oikocredit vorgestellt werden. Im Jänner wird es dann – physisch oder online – eine feierliche Zertifikatübergabe von Oikocredit Austria an die SchülerInnen geben.