Zwischenfazit zum Wissensaustausch mit Afrika
Seit Mitte Juni sind afrikanische LandwirtInnen in Oberösterreich, um ihr landwirtschaftliches Wissen zu erweitern.
„Toll was ihr alles vorbereitet habt!!! Das macht Sinn!!“ Diesen Kommentar erhielten wir auf unserer Facebook-Seite, unter einem Beitrag, in dem wir davon berichteten, dass die afrikanischen LandwirtInnen gemeinsam mit der Landjugend Oberösterreich den Betrieb eines Apfelbauern besichtigt hatten. Wir bedankten uns und dachten zurück, was zu diesem Zeitpunkt schon hinter uns lag…
Ankunft in Wien und Linz
Nachdem wir unser „Bildungsprojekt 2019“ mit den Lehrenden der landwirtschaftlichen Fachschulen, den ProjektleiterInnen an den Schulen und anderen UnterstützerInnen in mehreren Treffen konzipiert hatten (und zahlreiche E-Mails für die Ausstellung der Schengenvisa geschrieben hatten), war es am 10. Juni endlich soweit: Die ersten TeilnehmerInnen kamen Montagmittag am Flughafen Wien an.
Für die TeilnehmerInnen unseres Kooperationspartners Auma Obama Foundation - Sauti Kuu war es die erste Reise nach Europa – so war die Vorfreude auf die kommenden Wochen noch größer. Doch auch die anderen TeilnehmerInnen – Mitarbeiter von Mikrofinanzinstitutionen (MFI), mit denen Oikocredit zusammenarbeitet, sowie TeilnehmerInnen vom Verein Wala – freuten sich auf den Austausch mit den oberösterreichischen Schulen und Betrieben.
Bevor es jedoch an die landwirtschaftlichen Fachschulen ging, stand am Montag noch ein Besuch der Wiener Innenstadt sowie ein typisch österreichisches Abendessen mit Schnitzel und Erdäpfelsalat an. Am Dienstag trafen die TeilnehmerInnen dann auf den oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer, der mit Auma Obama ein kurzes Pressestatement abgab. Das Interesse der Medien war groß, steht das Projekt – wie die ganze Arbeit von Oikocredit – doch für „Hilfe für Selbsthilfe“. Mit neuem theoretischem wie praktischem Wissen kehren die LandwirtInnen Mitte Juli in ihre Heimatländer zurück, um ihr dortiges Leben bzw. das ihres Umfelds zu verbessern.
Oberösterreich hat einiges zu bieten
Noch am selben Tag fuhren die afrikanischen Gäste zur ersten Fachschule, in der sie unterkommen sollten. Die darauffolgenden vier Wochen voller theoretischer Inhalte zu den vielen Facetten der Landwirtschaft und praktischer Betriebsbesichtigungen sind wie im Flug vergangen. Die LandwirtInnen und MFI-Mitarbeiter aus Kenia, Ghana und Uganda haben in dieser Zeit vier landwirtschaftliche Fach- und Berufsschulen und 17 landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich besucht, um das Gelernte auch in der Praxis vor Ort zu erleben.
An den Fachschulen wurden vorwiegend die jeweiligen thematischen Schwerpunkte unterrichtet: In Mauerkirchen lag der Fokus auf Tourismus und Familienpflege. In der zweiten Woche in Burgkirchen war das Hauptaugenmerk Milchviehzucht und Futterlagerung. Auch am dritten Standort des Bildungsprojekts, in Otterbach, drehte sich alles um Milchviehzucht, aber mit einem Schwerpunkt zur Milchproduktion bzw. Weiterverarbeitung zu Molkeprodukten. Zuletzt wurden in Ritzlhof Methoden des Gartenbaus sowie des Gemüse- und Pflanzenanbaus gelehrt. Darüber hinaus hat die Landwirtschaftskammer in der letzten Woche eine Exkursion zu mehreren Betrieben in der Region Steyr, eine Stadtbesichtigung durch die Stadt Steyr sowie Workshops in den eigenen Räumen organisiert.
Von Landeshauptmann Stelzer erhielten die TeilnehmerInnen Freikarten für die OÖ Landesgartenschau „Bio.Garten.Eden“. Auch das Ars Electronica Center sowie die voestalpine Stahlwelt gewährten uns Eintrittskarten zum Sozialtarif.
So geht es weiter
Die theoretischen Schulungen gehen am 4. Juli mit der Zeugnisübergabe im Landhaus in Linz zu Ende. Danach beginnen die Praxistage in oberösterreichischen Landwirtschaftsbetrieben, bevor es für die TeilnehmerInnen Mitte Juli wieder nach Kenia, Ghana und Uganda geht. Später werden die Projekte, die die LandwirtInnen in Österreich konzipieren und in Afrika umsetzen, evaluiert.
Wir danken allen UnterstützerInnen des Bildungsprojekts!
Mehr Informationen zum Bildungsprojekt finden Sie auch in diesem Beitrag vom April. Auf Facebook und Instagram teilen wir regelmäßig Einblicke in das Bildungsprojekt.